Interview mit Erika von den Nördlichen Marianen (The Northern Mariana Islands)

Teil 1: Austauschjahr über das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP)

Erika Pascual absolviert über das Parlamentarische Patenschafts-Programm ein Austauschjahr in Deutschland. Das PPP – ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress – ermöglicht ihr, in die deutsche Kultur und die deutsche Sprache einzutauchen und gleichzeitig die Diversität Amerikas und ihre eigene Heimat Saipan, die größte Insel der Inselgruppe der Nördlichen Marianen im Pazifischen Ozean, zu repräsentieren. In unserem Interview erzählt sie uns mehr über das Programm und ihre Erfahrungen. 

1. Erika, als Teilnehmerin des PPP verbringst du ein Jahr in Deutschland. Welche Phasen durchläuft man während des Programms?

Unser Aufenthalt ist in drei Phasen aufgeteilt: in der ersten Phase geht es darum, die deutsche Sprache zu lernen. Während dieser Phase nehmen wir für zwei Monate an Deutsch Intensiv Kursen der Carl Duisberg Centren teil. Während der zweiten Phase studieren wir an einer deutschen Universität Fächer unserer Wahl und leisten nebenbei Freiwilligenarbeit. In der dritten und letzten Phase absolvieren wir ein Praktikum in einem deutschen Unternehmen, um tiefere Einblicke in den deutschen Arbeitsmarkt zu erhalten. 

3. Welche Chancen siehst du noch durch die Teilnahme am PPP?

Nach Abschluss des Programms werde ich über eine globalere Perspektive sowie ein größeres Einführungsvermögen in andere Kulturen verfügen. Als Repräsentantin der USA und der Northern Mariana Islands während meines Aufenthaltes habe ich das Privileg, die Verantwortung aufzuzeigen, eine Brücke zwischen den Kulturen zu bauen. 

Die geknüpften Beziehungen und die gesammelten Erfahrungen – sei es durch das Eintauchen in die Sprache, das Engagement in der Gemeinschaft oder die berufliche Entwicklung – werden meine zukünftigen Möglichkeiten im Bereich der internationalen Beziehungen und des globalen Engagements beeinflussen.

4. Kannst du uns noch etwas über die Unterbringung während deines Aufenthaltes erzählen?

Während meines Sprachkurses habe ich bei einer Gastfamilie in Berlin gelebt, die mir über die Carl Duisberg Centren vermittelt wurde. Ich hatte ein getrenntes Apartment für mich allein, mit Wänden voller Bücher und Bildern und ihren Geschichten. 

Die Zeit mit meiner Gastfamilie zu verbringen war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, wir hatten viele gemeinsame Interessen und Ansichten – sie waren einer der Hauptgründe dafür, dass meine Zeit in Berlin unvergesslich war. 

Hier in Köln lebe ich ebenfalls in einer Gastfamilie. Ich habe ein Zimmer unter dem Dach mit eigener Küche und Badezimmer. Ich habe wirklich unglaubliches Glück, im Ausland bei so wunderbaren Menschen leben zu dürfen, die meine Zeit hier ganz besonders machen. 

5. Hast du zu irgendeinem Zeitpunkt Heimweh gehabt?

Ich habe außerordentliches Glück, nicht an Heimweh zu leiden, und zu keinem Zeitpunkt während des Programms hatte ich den Wunsch, nach Hause zurückkehren zu wollen. 

Einige Tipps kann ich geben, die grundsätzlich helfen: nehmt nach den Sprachkursen an den Freizeitaktivitäten der Carl Duisberg Centren oder eurer deutschen Universität teil; bleibt regelmäßig in Kontakt mit euren Lieben zu Hause und entwickelt eine Routine, die euch hilft, euch auf etwas zu freuen - für mich war das das Stöbern in meinem bevorzugten Secondhand-Laden an den Wochenenden, die Erkundung von Flohmärkten in der Stadt und das Erstellen von Fotos an einem Automaten; reist mit einigen Freunden ins Nachbarland; nutzt BFF (Bumble for Friends); und nehmt auch bewusst an den interkulturellen Sitzungen teilnehmen, die uns im Laufe unseres Programms angeboten werden.

6. Welche Ratschläge hast du noch für diejenigen, die über eine Teilnahme am Programm nachdenken?

Du solltest ein echtes Interesse am Erlernen der deutschen Sprache und Kultur haben, dann wirst du dich im Alltag besser aufgehoben und sicherer fühlen. Letzten Endes haben wir das Privileg, im Ausland zu leben und all das praktisch kostenlos zu erleben. Deshalb ist es wichtig, das große Ganze zu sehen und das Beste aus der Zeit hier zu machen. 

Lasst euch auf Unbekanntes ein, springt über euren eigenen Schatten und nutzt jede Gelegenheit, etwas Neues zu lernen!

Vielen Dank für die interessanten Einblicke.

Im zweiten Teil des Interviews erzählt Erika mehr über das Leben und Studieren in Deutschland.